Riken Yamamoto & Field Shop, Zürich
DEON AG, Luzern

‹Der Luzerner Balkon›

Projektbeschrieb

Das Hauptelement des Projektes «Luzerner Balkon» ist ein zur Reuss orientierter, mehrgeschossiger Publikumsbalkon. Der Neubau besteht aus einem einfachen, kubischen, gut proportionierten Körper, der parallel zu den Altstadtbauten und zur Theaterstrasse verläuft. In diesem Kubus liegt über sechs Stockwerke hinweg das öffentlich zugängliche Theaterfoyer.
Der öffentliche Balkon entfaltet seine städtebauliche Wirkung vor allem von der nördlichen Reuss-Seite her und wirkt von hier wie ein riesiges, dominantes Schaufenster. Vom Fluss aus betritt man das zweigeschossige Eingangsfoyer und gelangt an der Garderobe vorbei neben den Liften zu zwei Treppen, die an einem Galeriegeschoss vorbei hinauf in das 1. Geschoss des Balkons führen. Diese Treppen erschliessen dort den viergeschossig hohen Raum des Balkons, von dem aus wiederum die Theatersäle erreichbar sind. Ein grosses Fenster aus dem Bühnenraum heraus besetzt die Mitte dieses Geschosses. An den Enden des Raumes führen zwei offene Treppentürme zu den oberen Geschossen und bis zum Dachgeschoss, in dem mit einem Dachgarten kombiniert ein grosszügiges Restaurant liegt.

Auszug aus der Jurybewertung

Am Projekt fasziniert die Idee, die Besucher des Theaters selbst in die Gestaltung der Fassade im Rahmen eines grossen Fensters zur Reuss miteinzubeziehen. Eine solche Lösung gibt dem Theater selbst Bühne und die notwendige Aufmerksamkeit im Kontext der Stadt. Neben dieser Ausgangsidee weist das eher schematisch gedachte und entworfene Projekt jedoch einige Mängel auf. Die Absicht des Entwurfs, die Dichte und Vielfalt des städtischen Lebens in die vertikale Fassadenentwicklung zu übertragen, führt zu sehr weitläufigen Bewegungsflächen, die auch mit den sehr gross dimensionierten gastronomischen Nutzungen im täglichen Betrieb nicht glaubhaft in der dargestellten und beabsichtigten Dichte genutzt werden dürften. Das Projekt weist dadurch ein hohes Mass an unternutzten Raumzonen auf.

Die oberen drei Geschosse und das Dach sind zudem durch eine hängende Stahl-Glaskonstruktion geschlossen. Dadurch entsteht ein riesiges verglastes Volumen, das klimatisch, akustisch und unterhaltstechnisch im Betrieb problematisch ist. Die Fassade besteht aus Aluminiumlamellen, die gestalterisch gleichermassen unausgearbeitet und in ihrer Materialität wenig nachhaltig sowie als Fremdköper im Stadtbild wirkt.

Architektur / Gesamtleitung

  • Riken Yamamoto & Field Shop, Zug
    Mitarbeitende: Riken Yamamoto, Shino Imai, Taiga Kasai, Shingo Senoo, Shu Yokoo, Takashi Oka, Saeko Kurata,
    Kei Nonomura, Beda Faessler, Tao Bärlocher
    Externe Berater: Jun Sato (Bauingenieur), Jun Mano (Theater Direktor), Shino Watanabe (Gebäudetechnik)

Architektur (Lokales Architekturbüro)

  • DEON AG, Luzern
    Mitarbeitende: Luca Deon, Martin Schuler, Luisa Auletta, Hansjürg Buchmeier
    Externe Berater: Matthias Schuler (Firma Transsolar),
    Joe Michel

Landschaftsarchitektur

  • rotzler.land, Gockhausen
    Mitarbeitende: Stefan Rotzler

Bauökonomie (Kostenplanung / Bauleitung)

  • Basler & Hofmann AG, Kriens
    Mitarbeitende: Christopher Rais

Bauingenieurwesen

  • Basler & Hofmann AG, Zürich
    Mitarbeitende: Dimitri Piskas, Alexander Ducksch

 

Holzbauingenieurwesen

  • Conzett Bronzini Partner AG, Chur
    Mitarbeitende: Jürg Conzett

Gebäudetechnik

  • PZM Zürich AG, Zürich
    Mitarbeitende: Christian Polke

Raumakustik

  • Nagata Acoustics, Tokyo
    Mitarbeitende: Toshioko Fukuchi

Brandschutzplanung

  • Basler & Hofmann AG, Zürich
    Mitarbeitende: Juan Blond

Bauphysik

  • Kopitsis Bauphysik AG, Wohlen
    Mitarbeitende: Harald Rogg

Fassadenplanung

  • Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein
    Mitarbeitende: Andreas Emmer