
COMAMALA ISMAIL ARCHITECTES,
Delémont
Rang 4 ‹Harlekin›
Projektbeschrieb
Die Besonderheit dieses Projekts liegt darin, dass die einzelnen Veranstaltungsräume übereinandergestapelt sind. Dadurch wird der Fussabdruck des Neuen Theaters minimiert. Bemerkenswert sind die grossen Abstände zu den Nachbarbauten – vor allem zur Jesuitenkirche – die dadurch ermöglicht werden.
Die Geschosse sind klar in öffentliche und nicht-öffentliche Bereiche gegliedert. Der Grosse Saal strukturiert die weiteren Teile des Raumprogramms, welche alle mit diesem interagieren. Die drei Bereiche Studio, Theatersaal und Mittlerer Saal sind übereinandergestapelt. Sie haben jeweils einen eigenen zugeordneten Foyerbereich. Das Studio im Erdgeschoss kann auf die Eingangshalle und den Aussenraum erweitert werden.
Zwei offene, runde Treppen erschliessen die oberen Stockwerke. Das Restaurant im Dachgeschoss bildet dabei die Krönung mit einem Stadtpanorama. Das Dachrestaurant ist in direkter Verbindung zur Bar im 5. OG und direkt zugänglich, ohne dass die Theaterbereiche benutzt werden müssen. Die geschwungene Glasfassade ist schlicht und durchscheinend und soll die Zeitlosigkeit des Baus widerspiegeln.
Auszug aus der Jurybewertung
Insgesamt ist «Harlekin» ein mutiger und streitbarer Beitrag. Ein eindrucksvolles «modernes», auch unverwechselbares Haus, das nicht den Versuch unternimmt, Elemente der Umgebung nachzuahmen, sondern eine Eigenständigkeit als bedeutender Kulturbau sucht. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag für die Diskussion um die Inanspruchnahme von Grund und Boden bei niedriger Bauweise auf der einen, und einer minimal überbauten Fläche, verbunden mit einer wesentlich höheren Bauweise, auf der anderen Seite. Die klare städtebauliche Haltung wird von der Jury ausdrücklich gewürdigt.
Mehrheitlich wird die Gebäudehöhe aber als ein Problem gesehen: Das Haus müsste ein oder zwei Stockwerke niedriger, oder noch schlanker sein, um die gewünschte Akzeptanz zu erreichen. Dies wäre jedoch nur durch Weglassen von Programmflächen zu lösen. Zudem gibt es verschiedene betriebstechnische Mängel. Die Stapelung der Säle übereinander führt aus Sicht der Bühnentechnik beispielsweise zu erheblichen Einschränkungen. Der Grosse Saal müsste zugunsten der Akustik ein größeres Volumen erhalten. Das wären Massnahmen, die das Gebäudevolumen aber weiter vergrössern würden.
Architektur
- COMAMALA ISMAIL ARCHITECTES, Delémont
Mitarbeitende: André Mota, Laure Juillerat, Javier Subira, Anaïs Vidal, Toufiq Ismail Meyer, Diego Comamala
Landschaftsarchitektur
- Metron Bern AG, Bern
Mitarbeitende: Bettina Flück, Alexandre Roulin,
Lukas Flühmann, Sebastian Lehmann, Marlise Gasser
Bauökonomie (Kostenplanung / Bauleitung)
- Weber Hofer Partner AG, Zürich
Mitarbeitende: Josef Hofer, Bruno Weber,
Michele Cesaro
Bauingenieurwesen
- WMM Ingenieure AG, Münchenstein
Mitarbeitende: Gilbert Santini, Kevin Hugentobler, Theodor Hoffmann, Günter Gisin
Gebäudetechnik
- Amstein + Walthert Bern AG, Bern
Raumakustik
- THEATRE PROJECTS CONSULTANTS LIMITED, London
Mitarbeitende: Mark Stroomer, Findlay Ross,
Fabrizio Filippi
Theaterplanung / Bühnentechnik
- THEATRE PROJECTS CONSULTANTS LIMITED, London
Mitarbeitende: Mark Stroomer, Findlay Ross
Gastronomieplanung
- HPMISTELI & PARTNER AG, Bern
Mitarbeitende: Peter Zemp, Hans Peter Misteli
Nachhaltigkeitsplanung
- Amstein + Walthert AG, Zürich
Mitarbeitende: Marcel Nufer
Photovoltaik
- Amstein + Walthert AG, Zürich
Mitarbeitende: Moritz Meier
Verkehrsplanung
- Metron Bern AG, Bern
Mitarbeitende: Manuela Fontanive
Brandschutzplanung
- Amstein + Walthert Bern AG, Bern
Bauphysik / Akustik
- Amstein + Walthert AG, Zürich
Mitarbeitende: Marcus Knapp, Volker Braig
Fassadenplanung
- Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein
Mitarbeitende: Steffi Neubert, Markus Laubis,
Baptiste Spiecher
