
Caruso St John Architects AG,
Zürich
‹return to forever›
Projektbeschrieb
«return to forever» knüpft am alten Luzerner Theater an. Das bestehende Gebäude wird zwar weitgehend ausgekernt, aber Elemente der Grundstruktur bleiben erhalten und werden aufgewertet oder wieder hergestellt. Indem das Volumen wichtige Publikumsräume und den Grossen Saal aufnimmt, wird die Geschichte des Theatergebäudes weitergeführt.
Das neue Theater besteht aus vier Volumen, die eng aneinandergepresst sind. Die beiden Haupteingänge, der zum Grossen Saal und der zu den beiden kleineren Sälen, dem Mittleren Saal und dem Studio, erfolgen von der Bahnhofsstrasse. Im Erdgeschoss liegt das Restaurant, welches sich zwischen die beiden Theaterzugänge spannt. Im Geschoss darüber, entlang der Bahnhofstrasse, liegen die Foyers mit ihren Bars. Die Mitte beansprucht weiterhin der Grosse Saal.
Zwischen den Baukörpern des bestehenden und des experimentellen Theaters, das sowohl im Grundriss als auch im Schnitt deutlich zum Ausdruck kommt, befindet sich der Bühnenturm, der Höhepunkt im Zentrum des neuen Theaters. Er bedient hauptsächlich das grosse Theater im Osten, kann jedoch im Westen, auf Bühnenniveau, zum Mittleren Saal geöffnet werden. So wird ein grosser Aufführungsraum geschaffen, der sich von der Theaterstrasse bis zum Theaterplatz erstreckt.
Auszug aus der Jurybewertung
Konzeptionell, in der Art und Weise wie das bestehende Gebäude in eine Komposition unterschiedlich dimensionierter und funktional geprägter Volumen integriert und räumlich aufgewertet wird, überzeugt das Projekt. Auch ortsbaulich kann der Vorschlag punkten: Die Gliederung des Baukörpers führt den Rhythmus des Bahnhofstrassenprospekts weiter. Dank der kompakten Raumorganisation kann ein gebührender Abstand zur Jesuitenkirche eingehalten und ein wertvoller Freiraum geschaffen werden.
Die formale Umsetzung und die Materialisierung der Hülle werden von der Jury hingegen kritisiert. Mit der zusätzlichen Differenzierung der Teilvolumen wird die angestrebte Wahrnehmung des Neuen Luzerner Theaters auch als eigenständiges Ganzes in Frage gestellt. Defizite weist das Projekt zudem bezüglich der Erschliessung für das Publikum auf: Für die Jury ist fraglich, ob das Konzept von zwei Eingängen, die über den Wandelgang im 1. Obergeschoss miteinander verbunden sind, wirklich tragfähig ist.
Architektur
- Caruso St John Architects AG, Zürich
- Mitarbeitende: Julius Baumanns, Constanze Becker, Adam Caruso, Silvia Pfaffhauser, Michael Schneider, Anastasia Zharova, Florian Zierer
Landschaftsarchitektur
- ghiggi paesaggi Landschaft & Städtebau, Zürich
Mitarbeitende: Dominique Ghiggi, Lorenzo Fassi, Antonina Nikolic
Bauökonomie (Kostenplanung / Bauleitung)
- Jaeger Baumanagement AG, Zürich
Mitarbeitende: Massimo Della Corte, Maurus Jaeger
Bauingenieurwesen
- Ferrari Gartmann AG, Chur
Mitarbeitende: Patrick Gartmann, Katinka Meier
Gebäudetechnik HLKS
- Gruenberg + Partner AG, Zürich
Mitarbeitende: Stefan Thöne, Peter Häfliger
Elektroingenieurwesen
- enerpeak ag, Dübendorf
Mitarbeitende: Florian Doden, Andreas Krieg
Bau- und Raumakustik
- Kahle Acoustics, Brüssel (Belgien)
Mitarbeitende: Evan Green
Theaterplanung / Bühnentechnik (Szenographie)
- The Space Factory, Sathonay Camp – Lyon, France
Mitarbeitende: Marie Béraud, Lou Durand,
Barbara Fol-Gutierrez, Frans Swarte
Gastronomieplanung
- HPLUSS Gastronomiefachplanung GmbH, Ittigen
Mitarbeitende: Brigitt Hofer
Nachhaltigkeitsplanung / Bauphysik
- Lemon Consult AG, Zürich
Mitarbeitende: Philip Haupt, Neruvasan Gunasgaram
Verkehrsplanung
- AKP Verkehrsingenieur AG, Luzern
Mitarbeitende: Adrian Leuenberger, Dominik Stamm
Brandschutzplanung
- Gruner AG, Basel
Mitarbeitende: Bojan Stevanovic
Fassadenplanung
- Lüchinger + Meyer, Zürich
Mitarbeitende: Jona Vetterli
Lichtplanung
- iart – studio for media architectures, Basel
Mitarbeitende: Valentin Spiess, Steffen Blunk,
Gordon Jäntsch, Lukas Fitze
