Fruehauf,
Henry & Viladoms
ETH SIA BSA, Lausanne

Rang 2 ‹Sigrid›

Projektbeschrieb

Das Projekt «Sigrid» konzipiert einen Neubau, dessen Hauptmerkmal ein grosses, schräg geneigtes Dach ist. Das Dach ist in Längsrichtung des Ufers angeordnet und bleibt – mit Ausnahme des Bühnenturmes – tiefer als die umliegenden Gebäude. Das Theater bekräftigt durch seinen abstrakten Ausdruck so seinen Status als wichtiges öffentliches Gebäude, überlässt aber der Jesuitenkirche ihre Rolle als Protagonistin. Der neue Theaterplatz ist zur Reuss hin ausgerichtet. Das Publikum, das vom Bahnhof und der Altstadt kommt, wird von einem großen Außenbereich unter dem Dach empfangen.
Innerhalb des Theaters befinden sich im nördlichen Teil des Erdgeschosses das Restaurant und das Foyer, die sich leicht in den öffentlichen Raum des Quais ausdehnen können. Im Süden ermöglicht die Anordnung des Tageslagers an der Fassade den Blick «hinter die Kulissen» und bietet einen grossen Raum für die Anlieferung der Kulissen und die Handhabung von Kulissenelementen.
Die drei Säle (Mittlerer Saal, Grosser Saal und Foyer) sind nebeneinander angeordnet. Die beiden Hauptsäle befinden sich im Erdgeschoss, während das Studio seinen Zugang am oberen Ende einer grossen Treppe findet, die direkt mit dem Foyer verbunden ist. Die öffentlichen Räume sind im Norden angeordnet, während die Räume für Mitarbeitende und Künstler/innen im Süden untergebracht sind. 

Auszug aus der Jurybewertung

Die Stärke von «Sigrid» liegt in der entschiedenen Stellungnahme zum Ort und zur Bedeutung des Theaters als öffentliche Institution und in der glasklaren architektonischen Haltung. Das Projekt gleicht einem logisch konstruierten Apparat aus funktional, architektonisch und in ihrer Bedeutung für den Stadtraum präzise bestimmten Elementen, die passgenau ineinandergreifen wie in einem Puzzle. Wertvoll ist beispielsweise der grosse gedeckte Vorbereich für den Aufenthalt des Publikums vor der Aufführung und während den Pausen. Der räumlich grosszügige Publikumsbereich bietet dem Publikum eine gute Orientierung und steht für ein «offenes Haus».
Verschiedene Faktoren, wie der mangelnde Spielraum aufgrund des grosses Flächenbedarfs auf Stadtebene oder die angestrebte Stringenz der Raumstruktur, führen im Detail aber zu funktionalen und betrieblichen Defiziten. So ist das Foyer, weil es sich den Raum mit dem Restaurant teilt, für Veranstaltungen wie Einführungen ungeeignet. Nicht optimal ist auch der Zugang zu den beiden Sälen über einen relativ schmalen Stichgang.

Architektur

  • Fruehauf, Henry & Viladoms ETH SIA BSA, Lausanne
    Mitarbeitende: Claudius Fruehauf, Guillaume Henry, Carlos Viladoms, Cindy Barraud, Leo Ornstein, Ricardo Saab, Johan Link

Landschaftsarchitektur

  • Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Zürich
    Mitarbeitende: Dominik Bueckers, Raphael Kleindienst, Annabel Daverhuth

Bauökonomie (Kostenplanung / Bauleitung)

  • Laterza Graf Baupartner GmbH, Zürich
    Mitarbeitende: Gian Piero Laterza

Bauingenieurwesen

  • Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel
    Mitarbeitende: Kevin Rahner, David Jünke

Gebäudetechnik HLK /
Nachhaltigkeitsplanung / Bauphysik

  • Jakob Forrer AG, Buchrain
    Mitarbeitende: Klaus Gölitzer, Roman Vette

Sanitäringenieurwesen

  • SF Projects, Menziken
    Mitarbeitende: Perica Sladoja

Elektroingenieurwesen

  • Elprom Partner AG, Dübendorf
    Mitarbeitende: Urs Bugmann

Bau- und Raumakustik

  • Kahle Acoustics, Brüssel (Belgien)
    Mitarbeitende: Thomas Wulfrank

Theaterplanung / Bühnentechnik

  • The Space Factory, Sathonay Camp – Lyon, France
    Mitarbeitende: Frans Swarte, Barbara Fol-Gutierrez, Marie Béraud

Gastronomieplanung

  • Axet, Embrach
    Mitarbeitende: Ruedi Weidmann

Brandschutzplanung

  • Fire Safety & Engineering AG, Montreux
    Mitarbeitende: Olivier Burnier